Die EVN hat mehr als 200.000 Kundinnen und Kunden per Brief und Mail kontaktiert, etwa die Hälfte ist bislang auf den günstigeren Tarif mit Einjahresbindung umgestiegen, sagte Unternehmenssprecher Stefan Zach am Freitag gegenüber noe.ORF.at. Das heißt im Umkehrschluss aber auch: Etwa 100.000 EVN-Kundinnen und -Kunden zahlen laut derzeitigem Stand künftig mehr für ihren Strom oder ihr Gas, als sie eigentlich müssten.
„Die Kunden sparen sich durch dieses Angebot etwa 15 Prozent beim Strom und 19 Prozent bei Erdgas. Wir haben immer noch jeden Tag bis zu 14.000 Vertragsabschlüsse von Kunden, die sich für diesen günstigeren Tarif entscheiden. Wir werden deshalb diese Aktion bis Mitte Oktober verlängern“, so Zach.
Neuer Preis gilt auch rückwirkend
Die Tarifänderung ist online auf der Website der EVN, per Rücksendekuvert, telefonisch oder bei einem Besuch in einem Service Center der EVN möglich. Der neue Preis gilt auch bei Vertragsabschlüssen in den kommenden 14 Tagen rückwirkend mit 1. Oktober.
Automatische Preissenkung laut EVN nicht möglich
Erst im Frühjahr hatte die EVN 300.000 Kundinnen und Kunden mit alten Optima-Klassik-Tarifen gekündigt. 90 Prozent sind laut Zach auf einen neuen Tarif umgestiegen, zehn Prozent hätte man „verloren“, haben sich also einen anderen Anbieter gesucht. Nicht einmal ein halbes Jahr später muss man nun erneut eine Vertragsänderung durchführen, um zum günstigeren Tarif zu kommen. Ein automatischer Umstieg sei aufgrund gesetzlicher Bestimmungen nicht möglich, so der Sprecher.
„Die meisten Kundinnen und Kunden würden sich selbstverständlich automatische Preissenkungen wünschen. Dafür haben wir ein großes Verständnis. Wir würden uns das auch wünschen“, sagte Zach. „Der Konsumentenschutz ist in den letzten Jahren aber sehr verschärft worden, aus bester Absicht von den Konsumentenschützern. Es bedarf jetzt bei jeder Vertragsänderung und jeder Preisänderung einer aktiven Zustimmung der Kundinnen und Kunden. Und die müssen wir hier auch einholen.“
Neben den Preisen für Strom und Gas senkt die EVN auch jene für Fernwärme um bis zu 16 Prozent, wie auch die „Kronen Zeitung“ am Freitag berichtete. Mehr als 70 solcher Netze betreibt der Energieversorger in Niederösterreich. „In den meisten dieser Fernwärmenetze, für über 90 Prozent unserer Kundinnen und Kunden, wird Fernwärme mit 1. Oktober, also schon vor Beginn der Heizperiode, deutlich günstiger“, kündigte Zach an.