Verletztes Lamm in Herde
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chronik

Arbesbach: Vier Schafe und Lämmer gerissen

In Rammelhof in Arbesbach (Bezirk Zwettl) sind in der Nacht auf Samstag mehrere Schafe und Lämmer getötet bzw. so schwer verletzt worden, dass sie eingeschläfert werden mussten. Die betroffenen Landwirte vermuten einen Wolfsriss, eine DNA-Analyse steht aber noch aus.

Die Polizei bestätigt gegenüber noe.ORF.at einen Bericht der „Niederösterreichischen Nachrichten“ (NÖN), demzufolge in Rammelhof in Arbesbach mehrere Schafe attackiert wurden und eine entsprechende Anzeige eingegangen ist. Ob es sich um einen Wolfsriss handelt, wie die betroffenen Landwirte vermuten, wird aber erst eine DNA-Analyse klären. Die Proben wurden am Samstag von der Amtstierärztin der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Zwettl genommen.

Zuvor hatte Landwirtin Renate Pilz auf ihrer Weide je ein totes und ein verletztes Mutterschaf sowie zwei Lämmer mit tiefen Bisswunden vorgefunden, wie sie gegenüber noe.ORF.at angibt. Die verletzten Tiere wurden kurz darauf eingeschläfert bzw. notgeschlachtet. Für Pilz, die Biobäuerin im Nebenerwerb ist, sei es ein Schock gewesen. „Ich habe eine kleine Herde, da hat man eine Beziehung zu den Tieren“, sagt sie. Acht Muttertiere und sechs Lämmer seien unbeschadet davongekommen.

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Totes, gerissenes Schaf in Wiese
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Am Hof von Renate Pilz wurden in der Nacht auf Samstag mehrere Schafe attackiert…
Verletztes Lamm in Herde
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… zwei davon waren Lämmer, die aufgrund ihrer Verletzungen eingeschläfert werden mussten, sagt die Landwirtin.
Totes, gerissenes Reh in Wiese
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Auf einem benachbarten Grundstück sei am Sonntag auch dieses zerfleischte Reh gefunden worden.

Zerfleischtes Reh am Nachbargrundstück

Auf einem benachbarten Grundstück, erzählt Pilz, sei am Sonntag außerdem ein zerfleischtes Reh gefunden worden – ob ein Zusammenhang zu dem Vorfall auf ihrem Hof besteht, ist nicht sicher. Es wäre jedenfalls nicht der erste Wolfsriss im Bezirk Zwettl: Erst vor wenigen Monaten wurden im nahe gelegenen Langschlag mehrere Schafe nachweislich von einem Wolf gerissen und auch in Zwinzen bei Allentsteig wird ein Wolfsriss vermutet – mehr dazu in Wolfsriss: Sieben Schafe tot, neun verletzt (noe.ORF.at, 16.02.2023) und Erneut Wolfsriss im Waldviertel vermutet (noe.ORF.at, 05.09.2023).

Die Maßnahmen des Landes Niederösterreich, das im März den Abschuss von sogenannten Problemwölfen erleichtert und die Unterstützung für Herdenschutz-Maßnahmen ausgeweitet hat, gehen vielen offenbar nicht weit genug: Nach den letzten Vorfällen wurde im Waldviertel eine bundesländerübergreifende „Initiative zur Regulierung des Wolfsbestands“ gegründet, die u.a. eine „massive Reduktion der Wolf-Population“ fordert. Auch Renate Pilz gibt an, dass sie bereits in Kontakt mit dem Verein sei.