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Keine Masken-Empfehlung in Spital und Praxis

Laut Abwassermonitoring waren noch nie so viele Menschen mit Covid-19 infiziert wie zuletzt. Trotzdem sprechen Landesgesundheitsagentur und niederösterreichische Ärztekammer keine allgemeine Empfehlung zum Maske-Tragen in Gesundheitseinrichtungen aus.

Noch nie seit Beginn des Abwassermonitorings der Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) im Sommer 2021 war die in den Kläranlagen gemessene Viruslast so hoch wie zuletzt. Niederösterreich liegt den Daten zufolge dabei im Bundesdurchschnitt.

Die hohe CoV-19-Viruslast spiegelt sich auch in der Zahl der Krankenstände wider. Über 57.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren in der Vorwoche krank gemeldet, wie aus Zahlen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) hervorgeht. Neben Covid-19 sei auch ein Anstieg bei grippalen Infekten und der echten Grippe gemessen worden, schildert ÖGK-Chefarzt Andreas Krauter: „Wir stecken mitten in der Erkältungssaison.“

Keine Versorgungsengpässe befürchtet

Die hohe Zahl an Atemwegsinfektionen schlagen sich auch in den Spitälern nieder. Behandelt werden vor allem Personen über 80 Jahre, darunter sind besonders viele Männer. Covid-19 ist die Haupterkrankungsform: Jede zweite Person, die im Spital wegen einer schweren Atemwegserkrankung behandelt wird, ist an Covid-19 erkrankt.

Auch seitens der Landesgesundheitsagentur spricht man von einer hohen Auslastung in den Kliniken. Jedoch seien knapp 1.600 Betten frei, ein Versorgungsengpass wie zu Hochzeiten der Pandemie befürchtet, stehe nicht bevor, heißt es.

Personalvertreter: „Maske ist Erschwernis“

Angesichts der vielen Krankheitsfälle empfiehlt die Wiener Ärztekammer seit dieser Woche das freiwillige Tragen einer FFP2-Maske in Ordinationen – mehr dazu in Covid: Ärztekammer rät zur Maske (wien.ORF.at; 5.12.2023). Die Niederösterreichische Ärztekammer will eine solche Empfehlung auf Nachfrage nicht aussprechen. Auch die Landesgesundheitsagentur (LGA) sieht dazu keine Notwendigkeit. „Wir richten uns nach den Vorgaben des Gesundheitsministeriums. Derzeit ist es so, dass es unseren Häusern, je nach Infektionslage, freisteht, Empfehlungen auszusprechen eine Maske zu tragen“, erklärt LGA-Direktor Markus Klamminger. Eine solche habe bisher nur das Universitätsklinikum Tulln ausgesprochen, heißt es.

Die LGA-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begrüßen die flexible Lösung, sagt der LGA-Zentralbetriebsratsvorsitzende Gottfried Feiertag gegenüber noe.ORF.at: „Natürlich ist das Maske-Tragen auch eine gewisse Erschwernis für unser Personal. Deswegen vertrauen wir, dass vor Ort an den Standorten gute Entscheidungen getroffen werden.“

Patientenanwaltschaft: Keine Beschwerden

Auf einzelnen Stationen sei das Maske-Tragen sicherlich sinnvoll, von einer pauschalen Empfehlung für das ganze Haus halte man nichts, so der Personalvertreter: „Unsere Kolleginnen und Kollegen sind durchaus soweit Profis, dass sie wissen, wann Maske einzusetzen ist und wann nicht“, so Feiertag.

Auch die Patientenanwaltschaft sieht aktuell keine Notwendigkeit für eine Änderung der Masken-Regeln. Man habe keine Beschwerden von Patientinnen und Patienten erhalten, schildert Patientenanwalt Gerald Bachinger gegenüber noe.ORF.at. Bachinger plädiert dafür weiterhin die einzelnen Ordinationen entscheiden zu lassen, ob sie eine Masken-Empfehlung aussprechen, abhängig davon, wie viele Risikopatientinnen und -patienten betreut werden.