Insgesamt 444 Geisterfahrermeldungen verzeichnete die ORF-Verkehrsredaktion bundesweit im Vorjahr. Das entspricht einem Anstieg um 14 Prozent gegenüber dem Jahr 2022 und einem Höchststand in 15 Jahren. Niederösterreich verfügt über die meisten Straßenkilometer, analog war auch die Zahl der Geisterfahrermeldungen in Niederösterreich am höchsten.
Besonders häufig wurde 2023 auf der Wiener Außenring Schnellstraße (S1) zwischen dem Knoten Vösendorf (Bezirk Mödling) und dem Knoten Schwechat falsch gefahren, elf Personen fuhren hier in die falsche Richtung. Auch auf der Südautobahn (A2) im Wechselabschnitt (Bezirk Neunkirchen) und auf der Donauufer Autobahn (A22) im Raum Stockerau (Bezirk Korneuburg) waren Geisterfahrer und Geisterfahrerinnen besonders häufig unterwegs.
Zwei Tote durch Geisterfahrten
Falschfahrten führten 2023 zu insgesamt 14 Unfällen, zwei Personen kamen dabei ums Leben. In Niederösterreich verursachte im April ein Geisterfahrer einen Unfall mit zwei Verletzten auf der A2 – mehr dazu in A2: Zwei Verletzte nach Geisterfahrerunfall (noe.ORF.at; 22.4.2023), im August kam es zu einem Geisterfahrerunfall mit zwei Verletzten auf der Kremser Schnellstraße (S33) – mehr dazu in Geisterfahrer-Unfall: Lenker war alkoholisiert (noe.ORF.at; 18.8.2023).
Als gefährlichster Tag gilt der 23. Dezember, acht Geisterfahrermeldungen wurden 2023 bundesweit an diesem Tag verzeichnet. Besonders häufig kommen Geisterfahrten am Wochenende und zwischen 18.00 und 21.00 Uhr vor. In den Morgenstunden zwischen 6.00 und 9.00 Uhr wird dagegen besonders selten falsch gefahren.
Besonders gefährlich ist Kärnten
Als österreichweiter Geisterfahrer-Hotspot gilt der Großraum Villach. Hier wurden auf der A2, der Tauern Autobahn (A10), der Karawanken Autobahn (A11) und am Knoten Villach 2023 insgesamt 62 Geisterfahrer gezählt. Der Autobahnabschnitt mit den meisten Meldungen war der Wörtherseeabschnitt auf der A2 zwischen Klagenfurt und Villach.