Notarztfahrzeug in Vorarlberg
ORF.at/Zita Klimek
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Gesundheit

Alle zwei Minuten fährt die Rettung aus

Fast zwei Millionen Anrufe haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Notruf Niederösterreich im Vorjahr entgegengenommen, das zeigt die Bilanz für 2023. Heuer soll die Telemedizin forciert und ein neues Logo eingeführt werden.

310 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei Notruf Niederösterreich im Einsatz, um rund um die Uhr Anrufe entgegenzunehmen – 2023 waren es rund zwei Millionen. Im Durchschnitt wurde im vergangenen Jahr alle zwei Minuten ein Rettungsteam entsendet. Mehr als 800.000 Krankentransporte und rund 300.000 Notfalleinsätze wurden so koordiniert.

„Wir sprechen davon, dass wir pro Stunde 209 Disponierungen durchführen, wo Einsatzmittel bzw. Einsatzorganisationen damit beauftragt werden, Menschen zu helfen“, so Notruf-NÖ-Geschäftsführer Josef Schmoll bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in St. Pölten.

Anrufe werden in 0,25 Sekunden angenommen

Das Akutteam Niederösterreich, das bei psychosozialen Krisen wie etwa Verwahrlosung oder suizidalen Absichten hilft, war 2023 mehr als 1.500 Mal im Einsatz. „Eine Hospitalisierung durch den Rettungsdienst ist meist die falsche Reaktion auf derartige Problemstellungen. Oft kann das Problem durch eine Fachkraft vor Ort gelöst werden", so der zweite Notruf-NÖ-Geschäftsführer Christian Fohringer.

„Vom Läuten bis zum Abheben dauert es 0,25 Sekunden, das heißt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind tatsächlich ganz schnell am Puls der Zeit“, so Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Die 310 Callcenter-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter von Notruf Niederösterreich würden sich aber vor allem durch ihre Kompetenz und ihr Einfühlungsvermögen auszeichnen, wird betont.

Präsentation des neuen Logos von Notruf Niederösterreich im Regierungsviertel in St. Pölten
ORF
2024 bringt für Notruf Niederösterreich unter anderem ein neues Logo

Mehr Stützpunkte für Acute Community Nurses

In der Bilanz für 2023 scheinen auch die Acute Community Nurses auf – das sind mobile Pflegekräfte, die die Spitäler entlasten und verhindern sollen, dass alte Patientinnen und Patienten weite Strecken zurücklegen müssen. Im Vorjahr haben sie rund 5.000 Menschen zu Hause versorgt.

„Fast die Hälfte waren reine akute pflegerische Maßnahmen, in einem Viertel der Fälle waren rettungsdienstliche Handgriffe notwendig und in zehn Prozent der Fälle bestand eine Kombination aus beiden“, heißt es in einer Aussendung von Notruf NÖ. Für die Acute Community Nurses wurden 2023 in St. Pölten, Stockerau (Bezirk Korneuburg), Baden und Waidhofen an der Thaya weitere Stützpunkte geschaffen.

Emergency Eye: „Revolution für Telemedizin“

Neu ist auch das sogenannte Emergency Eye: Wer den Notruf wählt, kann seit März die eigene Handykamera mit der Leitstelle verbinden. „Das wird die Telemedizin revolutionieren und wird uns ermöglichen, noch präziser und vor allem noch rascher auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen“, sagt der Vorsitzende des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds, Landesrat Christoph Luisser (FPÖ). Die einzige Voraussetzung, um das Emergency Eye zu nutzen, ist ein Smartphone – mehr dazu in Neues „Notrufauge“ für das Mobiltelefon (noe.ORF.at; 14.3.2024).

Außerdem wird Mitte April das Logo von Notruf Niederösterreich erneuert. Es wurde „ausgehend von den Landesfarben und dem neuen Niederösterreich-‚N‘, welche in den Auftritten der Landes- und landesnahen Organisationen verwendet werden“ gestaltet.