Plakate auf den Straßen und Hausbesuche bei den Wählerinnen und Wählern – die antretenden Parteien werben in Vösendorf derzeit um jede Stimme. Themen im Wahlkampf sind unter anderem saubere Politik, Wohnbau, Verkehr und Umweltschutz. Im Gemeinderat hatten bisher SPÖ und ÖVP je 12 Mandate, die Grünen drei und die FPÖ sowie die Liste „Wir Vösendorfer“ je ein Mandat. Letztere tritt heuer allerdings nicht zur Wahl an.
Auslöser für die vorgezogenen Gemeinderatswahlen waren Ermittlungen gegen Bürgermeister Hannes Koza (ÖVP) wegen Urkundenfälschung und Untreue: Weil er eine Anwaltsrechnung von der Gemeinde ersetzt haben wollte, hat er diese gefälscht.
Nachdem die Staatsanwaltschaft mit Ermittlungen begonnen hatte, hat Koza etwa 1.100 Euro rücküberwiesen und wegen Urkundenfälschung im Rahmen einer Diversion 2.000 Euro Geldbuße bezahlt. Die Ermittlungen wegen Untreue wurden eingestellt – mehr dazu in Vösendorf: Ermittlungen gegen Koza beendet (noe.ORF.at; 12.3.20249.
ÖVP und SPÖ stellen Bürgermeisteranspruch
Hannes Koza tritt mit einer Namensliste an – er setzt auf das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler: „Der Rückhalt in der Bevölkerung ist enorm, weil ich gezeigt habe und die Bevölkerung weiß, was ist leiste und was ich getan habe“, so Koza gegenüber noe.ORF.at. Besonders wichtig sei ihm „der massive Kampf gegen die Verbauung. Ein drastischer Schritt ist die Rückwidmung von Bauland in Grünland, der Kampf gegen den Verkehrskollaps, insbesondere bei der B17-Ampel, die jetzt endlich umgebaut wird, und natürlich der weitere Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen“, so Koza.
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Auch die SPÖ stellt in der 7.700-Einwohner-Gemeinde Vösendorf den Anspruch auf das Bürgermeisteramt, Spitzenkandidat Alfred Strohmayer fordert mehr Transparenz und eine aktivere Wohnpolitik. Man wolle das Vertrauen der Menschen in die Politik wieder aufbauen, sagt Strohmayer gegenüber noe.ORf.at. Weitere wichtige Themen seien Verkehr, Energie und die Wohnpolitik: „Wir haben definitiv Wohnungen, die saniert gehören und für unsere Jungvösendorfer müssen Starterwohnungen errichtet werden“, so Strohmayer.
Grüne und FPÖ für Transparenz in der Politik
Die Grünen stellen eine aktive Klimapolitik, einen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und eine generationenübergreifende Sozialpolitik in den Mittelpunkt, sagt Spitzenkandidat Peter Köck: „Wir Grünen wüschen uns ein klimafittes und zukunftsfittes Vösendorf mit mehr Bäumen und mehr Grünraum zur Erholung für die Bevölkerung“, sagt Köck. Wichtig seien auch Transparenz und Kontrolle sowie die „sozialen Bedürfnisse der Bevölkerung“, besonders der älteren und jüngeren Menschen.
Die FPÖ hat die Sanierung von Gemeindewohnungen „ganz oben auf der Agenda“, sagt Spitzenkandidatin Kerstin Liebl: „Es kann nicht sein, dass sich der Bürgermeister sein Büro um viel Geld aufhübschen lässt und es in den Gemeindewohnungen schimmelt.“ Mit Blick auf den Bürgermeister sagt sie: „Wir wollen das derzeitige Selbstbedienungssystem in der Gemeinde beenden. Wir stehen für saubere, transparente und verantwortungsvolle Politik und auch für eine Politik, die sorgsam mit dem Steuergeld umgeht.“
Premiere für Bürgerliste „V2000“
Auch die Bürgerliste „V2000“ kandidiert bei der Wahl, sie ist derzeit nicht im Gemeinderat vertreten. Spitzenkandidat Peter Meisinger fordert unter anderem eine Ortsbuslinie, eine Lärmschutzwand entlang der Südautobahn (A2) und einen Bürgerombudsmann. NEOS tritt bei der Gemeinderatswahl in Vösendorf nicht an.