Vösendorfs Bürgermeister hannes Koza
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Politik

Vösendorf: Parteiengespräche beginnen

Vösendorf (Bezirk Mödling) kommt nicht zur Ruhe: Nach dem Wahlsieg des umstrittenen Bürgermeisters Hannes Koza (ÖVP) will dieser sich nur noch der Arbeit für seine Gemeinde widmen. Unterdessen ist Vizebürgermeister Alfred Strohmayer (SPÖ) zurückgetreten.

Hannes Koza, der bei der vorgezogenen Gemeinderatswahl mit einer eigenen Namensliste angetreten war, will entgegen seiner ursprünglichen Absicht nicht mehr auf der ÖVP-Wahlkreisliste zur Nationalratswahl kandidieren, erklärte er. Denn mit dem Umgang seiner Parteikollegen im Bezirk Mödling habe er sich nicht wohl gefühlt. Als Distanzierung, wie es die Tageszeitung „DerStandard“ schrieb, will er das aber nicht sehen: „Die ÖVP ist weiterhin meine politische Heimat“, sagt Koza gegenüber noe.ORF.at.

Was die Zukunft von Vösendorf angeht, will Koza nun prüfen lassen, wo gespart werden soll und er kündigt Veränderungen in der Verwaltung an. In den letzten Tagen hat er bereits Gespräche mit allen Parteien geführt. „Das Kriegsbeil wurde begraben, ich möchte alle einbinden“, befindet Koza. Nächste Woche sollen die Gespräche fortgesetzt werden. Die konstituierenden Gemeinderatssitzung findet am 22. Mai statt.

Koza wurde im Vorfeld Urkundenfälschung vorgeworfen, das Verfahren endete mit einer Diversion – mehr dazu in Vösendorf: Ermittlungen gegen Koza beendet (noe.ORF.at; 12.3.2024). Die Gemeindeaufsicht beanstandete in ihrem Prüfbericht zudem zahlreiche Mängel in der Verwaltung – mehr dazu in Prüfer bemängeln hohe Spesen in Vösendorf (noe.ORF.at; 1.5.2024).

SPÖ-Vize Strohmayer zurückgetreten

Während die ÖVP in Vösendorf bei der Gemeinderatswahl elf Prozent der Stimmen dazu gewann und die absolute Mehrheit erreichte, verlor die SPÖ acht Prozentpunkte und damit zwei ihrer zwölf Mandate. Bei der letzten Gemeinderatswahl im Jahr 2020 lagen SPÖ und ÖVP noch beinahe gleichauf.

Vizebürgermeister Alfred Strohmayer (SPÖ) legte daher sowohl sein Gemeinderatsmandat als auch den Vorsitz der SPÖ Vösendorf zurück. Sein Vertrauen in Bürgermeister Koza sei zu tief erschüttert, um mit ihm weiter zusammenarbeiten zu können. Seine Nachfolge als SPÖ-Vorsitzender trat der Unternehmer Heinz Peter Ewinger an.