Chronik

Neuer Cluster nach Storchaufstellen

In Niederösterreich sind bis Samstagfrüh 191 Coronavirus-Neuinfektionen verzeichnet worden. Dabei handelt es sich um viele kleine Cluster in Familien. Neu ist jener nach einem Storchaufstellen in Amstetten.

Nach der Geburt eines Kindes ist es in vielen Regionen in Niederösterreich der Brauch, dass Freunde, Verwandte oder Arbeitskollegen symbolisch einen Storch aufstellen. In Amstetten resultierte daraus allerdings ein neuer Coronavirus-Cluster. Elf Personen aus Niederösterreich und zwei aus Oberösterreich wurden nach dem Storchaufstellen positiv getestet.

Infektionsquelle bei 73 Prozent der Neuinfizierten bekannt

Bei 73 Prozent der Neuinfektionen am Samstag seien die Infektionsquellen bereits bekannt, teilte ein Sprecher von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) auf Anfrage der Austria Presse Agentur (APA) mit. Bei fünf Prozent der Neuinfektionen habe man einen Verdacht, wo das Virus herkomme. Bei etwa 21 Prozent befinde man sich auf der Suche: „Da läuft noch die Nachverfolgung.“ Ein großer Teil der Neuinfizierten habe sich schon in Quarantäne befunden. Dabei handle es sich meist um Kontaktpersonen der Kategorie Eins.

In einigen bekannten Clustern wurden kleine Zuwächse festgestellt, berichtete der Sprecher. Beim Hotspot um eine türkische Hochzeit in Schrems (Bezirk Gmünd) im Waldviertel habe es einen Folgefall gegeben. Hier halte man aktuell bei 59 infizierten Personen, davon 48 aus Niederösterreich und elf aus Oberösterreich – mehr dazu in Hochzeitscluster: Mindestens 13 Infektionen (noe.ORF.at; 22.9.2020).

Folgefall bei Cluster in Manker Pflegeheim

Beim Cluster in einem Pflegeheim in Mank (Bezirk Melk) habe es ebenfalls einen Folgefall gegeben. Hier habe offenbar jemand aus dem Bekanntenkreis einer Mitarbeiterin das Virus übertragen bekommen. Auch beim Landesklinikum in Mauer bei Amstetten sei zu den bisher elf bestätigten Fällen noch einer dazugekommen.

Was den Cluster mit 53 Coronavirus-Infektionen in einem Unternehmen im Bezirk Mödling betreffe, seien unter den positiv getesteten Fällen acht Mitarbeiter aus Niederösterreich sowie fünf aus Wien, darüber hinaus handle es sich um ausländische Arbeitskräfte, vor allem aus Ungarn. Die Gesundheitsbehörden der Nachbarländer seien bereits informiert worden – mehr dazu in Cluster in Unternehmen steigt auf 53 Fälle (noe.ORF.at; 2.10.2020).

Anschober: Zahl an Neuinfektionen „besorgniserregend“

Mit 1.058 neuen bestätigten SARS-CoV-2-Fällen wurde am Samstag erst das zweite Mal nach Ende März ein vierstelliger Tageswert an Neuinfektionen in Österreich gemeldet. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sprach in einer Aussendung von einer „besorgniserregend“ hohen Zahl an aktuellen Neuinfektionen in Österreich. Er rief dazu auf, die Stopp-Corona-App zu installieren, die immer besser funktioniere.

Besonders hohe Zuwächse wurden aus vier Bundesländern gemeldet. Das Gesundheitsministerium verwies auf „alarmierende 474 positive Testergebnisse“ aus Wien, aber ebenfalls sehr hohe Werte aus Niederösterreich (191 Neuinfektionen), Tirol (126) und Oberösterreich (111).