Niederösterreich impft

Impftermine: Koordinator bittet um „Geduld“

Ab Mittwoch werden in Niederösterreich die ersten Impftermine vergeben. Nicht nur die Nachfrage ist groß, sondern bei vielen auch die Befürchtung, nicht dran zu kommen. Impfkoordinator Christof Constantin Chwojka von Notruf NÖ bittet deshalb um „Geduld“.

Etwa 11.000 Impftermine werden ab Mittwoch, 10.00 Uhr online auf der Homepage von Notruf NÖ vergeben. Die aktuelle Einladung richtet sich allerdings nur an Personen, die 80 Jahre oder älter sind, sowie an Menschen mit der Chromosom-Störung Trisomie 21 – mehr dazu in Ab Mittwoch: Impftermine für Menschen über 80 (noe.ORF.at; 8.2.2021).

Das führte dazu, dass sowohl bei Notruf Niederösterreich als auch in der Redaktion des ORF Niederösterreich in den vergangenen Stunden viele Fragen eingingen: Welche Dokumente werden für die Anmeldung von Angehörigen benötigt? Wieso dürfen jüngere Personen, die mit über 80-Jährigen im selben Haushalt leben, nicht geimpft werden? Und wann werden die nächsten Impftermine freigeschaltet? Fragen, die noe.ORF.at Impfkoordinator Christof Constantin Chwojka stellte.

Dieser bittet vor allem um Geduld und Verständnis, dass aktuell nur die genannten Personengruppen geimpft werden können. „Es ist so wenig Impfstoff vorhanden, dass wir uns im Moment exakt auf diese Bevölkerungsgruppen konzentrieren“, sagt Chwojka. Allerdings sollen ab nun wöchentlich neue Impftermine freigeschaltet werden.

noe.ORF.at: Wenn morgen um 10.00 Uhr die Anmeldung möglich ist, wie groß wird der Ansturm aus Ihrer Sicht sein?

Chwojka: Es haben sich sehr, sehr viele Leute für die Impfung registriert und wir rechnen damit, dass die ersten 10.000 Impfungstermine innerhalb weniger Stunden ausgebucht sein werden. Wir ersuchen alle um Verständnis, die morgen nicht bei der ersten Impfbuchungsmöglichkeit durchkommen. Ich kann versprechen, dass wir jede Woche weitere tausende Impftermine freischalten werden.

Christof Constatin Chwojka mit Katharina Bernhart im Interview
ORF
Die wichtigsten Fragen rund um die aktuelle Anmeldung zur CoV-Impfung beantwortete Impfkoordinator Christof Constantin Chwojka im Interview mit Katharina Bernhart

noe.ORF.at: Wieso werden nicht sofort gleich mehr Impftermine freigeschaltet?

Chwojka: Wir schalten nicht auf einmal mehr frei, weil uns die Lieferungen noch gar nicht fix zugesagt wurden. Wir können immer nur das freischalten, was wir für die kommende Woche auch bestätigt bekommen. Wir schalten morgen 10.000 Erstimpfungsdosen frei und dann jeden weiteren Mittwoch wieder etwa 10.000 Dosen. Das werden wir solange tun, bis die Gruppe der zu impfenden über 80-Jährigen durchgeimpft ist.

noe.ORF.at: Wie sollte man vorgehen, wenn man gleich mehrere Angehörige über 80 Jahre anmelden möchte?

Chwojka: Wenn Sie morgen auf unserer Homepage auf den Anmeldebutton klicken, können Sie pro Buchungsvorgang drei Personen gleichzeitig zur Impfung anmelden. Sie buchen auch immer sofort den zweiten Teilimpfungstermin mit.

noe.ORF.at: Wo werden sich die angemeldeten Personen impfen lassen können?

Chwojka: In der ersten Impfungswoche sind es etwas mehr als 100 Ordinationen im ganzen Land, in denen geimpft wird. Es ist nicht möglich, mit dem Impfstoff zu den Patienten zu kommen. Das heißt, Sie müssen in die Impfordination fahren. In Ihrer näheren Umgebung wird es eine entsprechende Impfordination geben. Sie können das auch bei der Buchung sehen und diese auswählen.

noe.ORF.at: Welche Daten sollte man für die morgige Anmeldung bereithalten?

Chwojka: Sie brauchen von Ihrem Angehörigen Name, Geburtsdatum, Wohnadresse und auch die Sozialversicherungsnummer.

Risikogruppen können sich zu CoV-Impfungen anmelden

Ab Mittwoch werden in Niederösterreich die ersten 10.000 Impftermine für die Bevölkerung freigeschaltet. Personen, die 80 Jahre und älter sind oder Menschen mit Trisomie 21 können online einen Impftermin reservieren.

noe.ORF.at: Welche Dokumente müssen dann zur Impfung mitgenommen werden?

Chwojka: Sie brauchen nach Möglichkeit die E-Card, den Impfaufklärungsbogen, den Sie bei der Buchung als E-Mail zugesandt bekommen, einen Ausweis, wenn Sie der Arzt nicht persönlich kennt, und in weiterer Folge dann auch den Beleg, dass Sie zur gerade aufgerufenen Personengruppe gehören. Das ist jetzt, bei den über 80-Jährigen, allerdings noch nicht notwendig.

noe.ORF.at: Mit welchem Impfstoff werden die über 80-Jährigen bzw. Personen mit Trisomie 21 geimpft? Kann man sich den Impfstoff aussuchen?

Chwojka: Den Impfstoff kann man sich nie aussuchen. Ich sage immer: Der beste Impfstoff ist der für Sie verfügbare. Die Generation der über 80-Jährigen und die Personen mit Trisomie 21 werden jetzt ausschließlich mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech geimpft.

noe.ORF.at: Wie ist der weitere Fahrplan? Wann werden auch andere Bevölkerungsgruppen zur Impfung zugelassen?

Chwojka: Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten drei Wochen ausschließlich Termine für die Bevölkerungsgruppe der über 80-Jährigen und für Personen mit Trisomie 21 freischalten und danach weitere Bevölkerungsgruppen freigeben können. Je nach Empfehlung des nationalen Impfgremiums werden wir da streng nach dem Alter bzw. den Hochrisikogruppen vorgehen. Welche Impfstoffe dann vorhanden sein werden, traue ich mich nicht vorherzusagen. Ich bin froh, wenn mir jetzt die Impfdosen für kommende Woche bestätigt werden.

noe.ORF.at: Einige, die etwa mit über 80-Jährigen in einem Haus leben, würden sich wünschen, vorgereiht zu werden. Wieso ist das nicht vorgesehen?

Chwojka: Es ist so wenig Impfstoff vorhanden, dass wir uns im Moment exakt auf diese Bevölkerungsgruppen konzentrieren. Das heißt, es ist im Moment nicht möglich, im selben Haushalt lebende, aber wesentliche jüngere Angehörige mitzuimpfen. Wir wollen den verfügbaren Impfstoff jetzt wirklich für die Generation der über 80-Jährigen verwenden. Wir ersuchen da wirklich um Geduld, es ist sehr wenig Impfstoff da und den wollen wir gezielt einsetzen.

noe.ORF.at: Wieso ist die Anmeldung nur online und nicht telefonisch möglich?

Chwojka: Egal wie groß das Callcenter wäre, es wäre restlos überlaufen, daher ist die Anmeldung zu Beginn nur online möglich. Wir werden in einigen Wochen auch eine telefonische Anmeldung etablieren. Jetzt ersuchen wir alle, sich über Vertrauenspersonen oder Angehörige, die das machen können, online anzumelden.