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Tim Mossholder auf Unsplash
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Politik

Viele Forderungen zum Weltfrauentag

Frauen sind in vielen Bereichen des Lebens benachteiligt – darauf haben anlässlich des heutigen Weltfrauentags zuletzt wieder viele Institutionen aufmerksam gemacht. Die Probleme sind meist altbekannt, ebenso wie viele der Forderungen.

Trotz der langen Geschichte des Frauentages – erstmals fand dieser 1911 statt – kämpfen Frauen weiterhin um Gleichstellung. Viele Probleme, auf die rund um den 8. März aufmerksam gemacht wird, haben ihren Ursprung vor allem bei der nicht gerecht aufgeteilten Care-Arbeit. Auch heute noch liege die Hauptlast der unbezahlten Familiensorgearbeit bei den Frauen, erinnerte etwa die Arbeiterkammer Niederösterreich in einer Aussendung.

Um Erwerbs- und Familienarbeit unter einen Hut bringen zu können, würde rund die Hälfte der Frauen Teilzeit arbeiten – und begebe sich damit „häufig in eine lebenslange finanzielle Abhängigkeit", so Birgit Schön, Leiterin der Abteilung Frauenpolitik der Arbeiterkammer Niederösterreich. „Eine Debatte über eine Schlechterstellung von Teilzeitarbeit ist hier kontraproduktiv, vielmehr ist es notwendig, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es Frauen ermöglichen mehr Stunden arbeiten zu können“, forderte der Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich, Markus Wieser.

Der Ausbau der Kinderbetreuung in Niederösterreich sei ein Schlüssel für mehr Erwerbstätigkeit, war auch bei einer Pressekonferenz der beiden Landesrätinnen Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Montag zu hören. Zudem müsse man mehr Frauen in technische Berufe bringen, „Frauenberufe“ besser bezahlen und Frauen bewusst machen, was Teilzeit bedeutet, hieß es dort – mehr dazu in Wo das Land zum Weltfrauentag ansetzen will (noe.ORF.at; 6.3.2023).

Die SPÖ kampagnisiert „Halbe-halbe“

Die SPÖ entdeckte anlässlich des Frauentags einen Slogan aus der Vergangenheit wieder und startete mit „Halbe-halbe“ eine Kampagne, die die damalige Frauenministerin Helga Konrad (SPÖ) in den 1990er Jahren bekannt gemacht hatte. Bei einer Veranstaltung am Freitag in Niederösterreich wurden langjährige Forderungen wie etwa kostenlose Kinderbetreuung oder Arbeitszeitverkürzung gestellt – mehr dazu in SPÖ: „Für Gleichstellung fehlt noch viel“ (noe.ORF.at; 4.3.2023).

Einmal mehr diskutiert wird anlässlich des Weltfrauentags auch über den geringen Frauenanteil in der Politik. So zeigte der Gemeindebund etwa auf, dass die Anzahl der Bürgermeisterinnen in den letzten Jahren zwar gestiegen sei, aber immer noch nur ein Zehntel der Ortschefs weiblich ist. In Niederösterreich sorgte zuletzt der geringe Frauenanteil im Landtag für Diskussionen, der nach der konstituierenden Sitzung wohl der zweitniedrigste im Bundesländervergleich sein wird – mehr dazu in Niedrige Frauenquote sorgt für Diskussionen (noe.ORF.at; 22.2.2023).

NEOS-Landessprecherin Indra Collini regte in dieser Hinsicht an, dass Landtagsklubs für weibliche Abgeordnete mehr Geld erhalten sollen und „wir so einen Anreiz schaffen, damit Parteien mehr Frauen aufstellen“. Sie forderte zudem, dass die angekündigte Kinderbetreuungsoffensive auch umgesetzt werde, denn das derzeitige Angebot in den Gemeinden mache „die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fast unmöglich“.