Die Klimakrise bereitet besonders dem Skitourismus Anfang Jänner 2023 Kopfzerbrechen. Wie ein weißes Band schlängeln sich die künstlich beschneiten Pisten über die grünen Hänge. Hunderte Wintersportfans wollen aber trotz des milden Wetters Skifahren oder Snowboarden, etwa in Annaberg (Bezirk Lilienfeld) oder St. Corona am Wechsel – mehr dazu in Skivergnügen trotz Schneemangels (noe.ORF.at, 3.1.2023).
Keine Marillen
Kompliziert wird es ab Frühling auch für die Landwirtschaft, denn die Nächte sind frostig. Viele Marillenbauern sorgen sich um ihre Ernte und beheizen ihre Gärten. Die Temperaturen sinken Anfang April deutlich unter den Nullpunkt. Trotz der Bemühungen erlebt man im Sommer einen Ernteausfall von bis zu 90 Prozent – mehr dazu in Wachauer Marillenernte vor Totalausfall (noe.ORF.at, 4.7.2023).
Neonicotinoide und Rüsselkäfer
Über das nasse und kalte Wetter freuen sich im April noch die Rübenbäuerinnen und Rübenbauern. Im Juni haben aber auch sie mit hohen Ernteausfällen zu kämpfen. Mitschuld sind laut den Landwirten der Rüsselkäfer und ein neues EU-weites Verbot von Neonicotinoiden – ein Saatgut, das gleichzeitig als Insektizid wirkt – mehr dazu in Hohe Ernteausfälle wegen Rüsselkäfer (noe.ORF.at, 9.6.2023).
Neue Methoden in der Landwirtschaft
Im Sommer vermisst man den Regen. Die Äcker sind trocken und dürr und die extremen Temperaturen sorgen bei Pflanzen wie Soja oder Mais für einen Hitzeschock. Die Hitze zwingt die Landwirtinnen und Landwirte zum Umdenken. Man setzt etwa auf künstliche Bewässerung oder denkt darüber nach, neue Kulturen anzubauen – mehr dazu in Hitze zwingt Landwirte zu neuen Methoden (noe.ORF.at, 29.7.2023).
PV-Anlagen boomen
Im Sonnenschein sieht man aber auch die Möglichkeit, auf erneuerbare Energie zu setzen und Kosten zu sparen. Der Kauf von Photovoltaikanlagen boomt. Mehr als 34.000 private Photovoltaikanlagen werden in den ersten neun Monaten dieses Jahres in Niederösterreich errichtet. Damit speisen mittlerweile fast 86.000 Anlagen Strom aus Sonnenenergie in das öffentliche Netz ein – mehr dazu in PV-Boom hält an: 4.000 neue Anlagen (noe.ORF.at, 11.10.2023).
Hohe Energie- und Lebensmittelpreise
Heiße Diskussionen gibt es auch rund um die Energiepreise, die permanent in Bewegung sind und die Bürgerinnen und Bürger vor Herausforderungen stellen. Die Teuerung spürt man im Supermarkt, beim Tanken oder beim Wohnen und sie trifft längst nicht mehr nur die ärmere Bevölkerungsschicht. Steigenden Zulauf spüren die Hilfsorganisationen und Sozialmärkte, wo Menschen günstige Nahrungsmittel suchen – mehr dazu in Armut steigt: Caritas fordert weitere Hilfe (noe.ORF.at, 18.10.2023).
Anspannung in der Wirtschaft
Hohe Energie- und Produktionskosten, weniger Aufträge, schwierige Gehaltsverhandlungen, Streiks und große Insolvenzen wie etwa von kika/Leiner – mehr dazu in Kika/Leiner will Insolvenz anmelden (Kika/Leiner will Insolvenz anmelden) (noe.ORF.at, 7.6.2023) – charakterisieren das Wirtschaftsjahr 2023.
Nicht nur Fachkräfte werden händeringend gesucht, auch die Gastronomie kämpft mit einem massiven Personalmangel. Viele Wirtinnen und Wirte beginnen umzurüsten und ändern etwa ihre Öffnungszeiten – mehr dazu in Personalmangel: Gastro mit neuen Konzepten (noe.ORF.at, 3.6.2023).
Große Reiselust
Die zurückgekehrte Reiselust nach der Pandemie spiegelt sich im Sommer in den Zahlen des Flughafens Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) wider. Die Passagierzahlen nähern sich dem Vor-Corona-Niveau. Der Umsatz steigt im ersten Halbjahr um 45 Prozent, das Ergebnis um 58 Prozent. In Schwechat werden in den ersten neun Monaten 22,5 Mio. Passagiere registriert. Im Oktober liegt das Passagieraufkommen auf dem Flughafen mit 96,2 Prozent nur knapp unter dem Vorkrisenniveau von 2019 – mehr dazu in Flughafen mit mehr Umsatz und Gewinn (noe.ORF.at, 16.11.2023).
Warnstreiks und Streiks
Nach dem Scheitern der sechsten Runde der KV-Verhandlungen in der Metallindustrie beginnen in Niederösterreich Anfang November in zahlreichen Betrieben Streiks – mehr dazu in Metaller-KV: Streik in 40 Betrieben begonnen (noe.ORF.at, 14.11.2023). Zwischen beiden Seiten klaffen große Lücken. Die Arbeitnehmer fordern 10,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt, die Arbeitgeber bieten 4,1 Prozent plus eine Gewinnbeteiligung, die bis zu 2,2 Prozent ausmachen könne.
Ende November kommt es im Handel zu Warnstreiks. Grund dafür ist, dass sich – wie etwa in der Metallindustrie – Arbeitgeber und Gewerkschaft nicht auf einen neuen Kollektivvertrag einigen können. Die Angestellten wollen mit den Warnstreiks den Druck erhöhen. In Niederösterreich sind 15 Betriebe betroffen – mehr dazu in Handelsangestellte starten mit Warnstreiks (noe.ORF.at, 30.11.2023). Ende Dezember einigen sich Arbeitgeber und Gewerkschaft in der siebenten Verhandlungsrunde. Die Gehälter und Löhne der Angestellten steigen zwischen 8,3 und 9,2 Prozent – mehr dazu in 8,43 Prozent mehr für Handelsangestellte (news.ORF.at, 27.12.2023).