Niederösterreich impft

Lange Wartezeiten bei neuer Anmelderunde

Rund um die aktuelle Anmelderunde zur CoV-Schutzimpfung am Mittwoch dürfte es zahlreiche Beschwerden gegeben haben. Viele beklagten etwa, stundenlang mit mehreren Tausenden Personen auf der Onlineplattform in der Warteschleife gehangen zu sein.

Um 10.00 Uhr wurden über die Website von Notruf Niederösterreich wieder Impftermine freigeschaltet. Erstmals konnte sich auch die Gruppe der über 60-Jährigen anmelden sowie alle bisherigen Gruppen (Ältere, Hochrisikopatienten und Gesundheitspersonal), die bisher schon berechtigt waren.

Mit Freischaltung um 10.00 Uhr waren knapp 38.000 Personen in der Warteschlange, sagte Stefan Spielbichler von Notruf Niederösterreich gegenüber noe.ORF.at. „Wenn viele gleichzeitig buchen, gibt es eben das System der Warteschlange.“ Über die Onlineplattform könnten bis zu 2.000 Buchungen pro Minute abgewickelt werden, mehr schaffe das System nicht.

„Es haben sich einfach so viele für Impftermine interessiert, dass man nicht alle zum Anmeldeportal weiterschalten konnte. In diesem Fall aktiviert sich dann eine Warteliste, die dann Zug um Zug die Leute in das eigentliche Anmeldeportal lässt“, ergänzte Impfkoordinator Christof Constantin Chwojka.

„Ausreichend Termine vorhanden“

Kritik an der Organisation der CoV-Schutzimpfung kam am Mittwoch von Betroffenen, die am Vormittag lange auf ihren Impftermin warten mussten, und von NEOS: „Trotz einer zeitnahen Registrierung und einer Stunde in der digitalen Warteschleife haben erneut Hunderte Menschen aus Niederösterreich am Ende keinen Impftermin bekommen“, so NEOS-Gesundheitssprecherin Edith Kollermann in einer Aussendung.

„Es sind ausreichend Termine für alle Altersgruppen da“, entgegnete Stefan Spielbichler auf Nachfrage von noe.ORF.at. Auch in den kommenden Tagen können berechtigte Personen noch Impfungen buchen. Die Termine seien so lange freigeschaltet, „bis keine Nachfrage mehr da ist“, erklärte Spielbichler. „Es ist nicht unbedingt sinnvoll, dass sich alle um 10.00 Uhr, wenn wir das System freischalten, versuchen anzumelden. Man kann bis Freitag, Samstag einen Termin auswählen“, ergänzte der Impfkoordinator. Für die Gruppe der über 60-Jährigen gebe es etwa noch 40.000 freie Termine.

Am Mittwoch wurden insgesamt 50.000 Impftermine gebucht, so Chwojka. Über 90.000 Personen konnten am Mittwoch Reservierungen für die Wartelisten in den Impfzentren vornehmen. Laut Notruf Niederösterreich stehen in der aktuellen Anmelderunde mehr Termine als Berechtigte zur Verfügung.

Weitere halbe Million Impfdosen bis Juni erwartet

Niederösterreich habe am Mittwoch beim Impfen einen weiteren Meilenstein erreicht, sagten Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). „Über eine halbe Million Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sind bereits geimpft oder haben ihren persönlichen Impftermin gebucht. Unsere Impfkampagne gewinnt an Fahrt“, so Pernkopf und Königsberger-Ludwig.

„Für die nächsten Wochen bis in den Juni erwarten wir eine weitere halbe Million Impfdosen.“ Dann würden auch die anderen Altersgruppen schneller zum Zug kommen. Königsberger-Ludwig stellte in Aussicht, dass – aus heutiger Sicht – bis Ende Mai alle Impfwilligen in Niederösterreich zumindest einen Termin haben sollten. Bis die Jüngeren tatsächlich geimpft sind, könnte es aber bis Ende Juni, Anfang Juli dauern, so Pernkopf. Bisher hätten sich etwa 700.000 Menschen für eine Impfung vorangemeldet.

Am Donnerstag nehmen zudem fast alle Impfzentren in Niederösterreich ihren Betrieb auf, das Zentrum in Baden folgt am Freitag. In den dann insgesamt 20 Zentren soll es möglich sein, rasch eine größere Zahl an Menschen zu impfen. Im Endausbau sollen so mehr als 100.000 Impfungen pro Woche möglich sein – mehr dazu in Erstes Impfzentrum in St. Pölten eröffnet (noe.ORF.at; 19.4.2021).